Die Lesereise ist vorbei. Ende. Aus. Realität und Alltag haben mich wieder zurück. Und der letzte Tag dieser fantastischen Reise war so der Hammer, dass ich eine Woche brauchte, um überhaupt diesen Blogbeitrag zu schreiben. Der Hammer auf zweifache Weise: erstens knüppelhart – mit vier Lesungen und zwei Leseorten war der Tag der wohl strengste der ganzen Tour – und zweitens „hammertoll“ – alle vier Klassen waren super begeisterungsfähig, offen und so gut vorbereitet, dass die Zeit für Fragen und Plaudern meinen Zeitplan sprengten. Aber der Reihe nach …

Ein bisschen Ferien-Feeling in der Lenzerheide

Die Postauto-Reise in die Lenzerheide war ein bisschen wie Ski-Urlaub. Viel Schnee, Menschen in dicken Jacken, Touris überall, Bergstation-Feeling. Zum Glück drohte mir keine Rutschpartie wie am Vortag, denn an der Haltestelle holte mich schon Bibliothekarin Anna Fausch ab, die sich meinen Koffer schnappte und mich über das Eis geleitete. Der Leseraum in der Bibliothek war toll hergerichtet und sogar meine beiden Bücher standen schon bereit. (Eines war schon mal ausgeliehen!)

20161110_085545_resized

Bereit für die Lesung: Bibliothek Obervaz/Lenzerheide

In der ersten Lesung wollte meine Stimme nicht mehr so – wohl früh am Morgen – aber langsam spielte ich mich ein. Und endlich „siegte“ mal Ryutarôs Geschichte in der Wahl gegen Tetsuya. (Eigentlich nichts Neues, aber in den Graubünden-Lesungen wurde von den Schülerinnen und Schülern bis auf wenige Ausnahmen immer die Insel-Szene gewählt.) Spannend auch, dass es einige Anime- und Manga-Fans in den Reihen der beiden Lesungen gab. Es machte mir sogar noch mehr Spass als sonst. Für ein Gipfeli in der Pause reichte es leider nicht mehr ganz, dafür aber für einen Kaffee. Das Gipfeli gab’s dafür mit auf den Rückweg. Dank kurzer Taxi-Einlage von Anna schaffte ich es sogar auf ein früheres Postauto – und so kam ich sogar noch zu einem Zmittag in Chur.

Apropos Chur: Tolle Aussicht auf dem Rückweg!

20161110_122031_resized

Zizers: Atemlos durch die Lesungen oder – endlich funktioniert der Schoggi-Trick

In Chur wurde ich direkt von Odette Hartmann abgeholt, die mich per Auto nach Zizers brachte. Sehr gemütlich, und sehr sympathisch. Ganz besonders freute ich mich auch über das kleine Dankeschön von Odette. (Am Rande: Es riecht wirklich toll.) Und oha! Die Zizers Schülerinnen und Schüler hatten sich richtig ins Zeug gelegt und sich vorbereitet. Und da warteten nicht nur die bekannten Standardfragen auf mich, sondern schon einige kreative Fragen. Und alle wollten beantworteten werden, was meinen Zeitplan natürlich völlig über Bord warf. Aber ich habe es sehr genossen, nicht nasebohrend was aus dem Publikum rauskitzeln zu müssen, sondern echte Neugier zu spüren und einfach nur plaudern und quatschen zu dürfen. Da blieb natürlich keine Sekunde der Pause übrig, weshalb es nach der ersten Lesung gleich weiterging. Besonders gerührt hat mich am Ende, als eine Schülerin sich erhob und sich im Namen aller bedankte. Dabei hatte ich zu danken! Und es gab Schoggi (weil ich auf meiner Homepage ja so darum bettle, yeah, es funktioniert)! Mega lecker.

20161110_205804

Mein Buch in der Bibliothek wurde sogleich vor Ort verliehen und vorreserviert. 🙂 Ach wie schön für mein Autorenherzchen.

Danke!!

Es war wundervoll, schön, anstrengend, inspirierend, spassig. Allen Lehrerinnen und Lehrern, Bibliothekarinnen und Schülerinnen und Schülern, die mich auf meiner Reise begleitet haben, gebührt ein riesiger Dank! Ohne eure Begeisterung und ohne euer Engagement würden Autorenlesungen keinen Sinn machen – und ganz sicher auch keinen Spass. Auch lesen.GR und Lydia Duff, die alles bis ins kleinste Detail organisiert hat, verdienen ein herzliches: Vielen Dank!

Back To Life

So schnell die zwei Wochen für mich vorbeigingen, so hart traf mich dann auch das Zurückkommen. Erstmal klopfte Herr Erkältung an meine Tür und ich Idiotin hab auch noch aufgemacht. Also lag ich das halbe Wochenende flach und die andere Hälfte musste ich aufarbeiten, was in den zwei Wochen liegengeblieben war (ich bin immer noch dran). Und dann ging der ganz normale Alltag wieder los, der wenig Zeit für was anderes liess.

Aber: Meine Stimme ist wieder da, die Nase läuft nicht mehr und ich bin jetzt in Besitz eines Hustensirups, den ich nicht ausprobieren musste. Prima!

Ich freu mich schon auf die nächste Lesereise – wo und wann auch immer. 🙂